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Nathalie Müller-Samson
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Nathalie Müller-Samson
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Farben unter Druck

Farben unter Druck

Was wäre die Welt ohne Farbe? Wie lebendig wäre eine Printmedienlandschaft in schwarz-weiß? Welchen Stellenwert vermittelt Grau? Farbe ist Leben. Das Leben ist bunt, vielseitig und reizvoll. Ob Verpackung oder Inhalt, erst die Farbe trägt Botschaften und Emotionen, macht Produkte letztlich interessant und erkennbar.

Doch Wirtschaftsexperten warnen seit längerem vor drohenden Rohstoffengpässen bei der Druckfarbenherstellung. Produktionsausfälle und Naturkatastrophen befeuern zusätzlich die turbulenten Preisentwicklungen der letzten Jahre. Steigende Preise belasten Industrie und Verbraucher. Nach der wirtschaftlichen Erholung 2010 erreicht die Fieberkurve auf den Roh-stoffmärkten fast täglich neue Rekordwerte. Wurde zum Beispiel noch Anfang 2009 ein Barrel Öl mit 50 Dollar veranschlagt, hat sich der Preis mittlerweile mehr als verdoppelt. Parallel sind die Kosten für Grundrohstoffe in der Druckfarbenindustrie wie Toluol, Ethylen und Propylen seit 2009 zweistellig gestiegen. So hat die erhöhte Nachfrage und ein sich stetig veränderndes Marktumfeld die Preise für den unverzichtbaren Grundstoff Kolophonium auf den höchsten Stand seit über 20 Jahren getrieben: Der Spitzenreiter beim Preisanstieg brachte es so auf 400 Prozent in nur 18 Monaten.

Pigmente und Harze – teuer und mit langen Lieferzeiten
Als Folge der stark gestiegenen Lieferzeiten und Preise verursachen vor allem Organische Pigmente und spezielle Harze enorme Probleme bei der Herstellung von Druckfarben, erklärte der Europäische Druckfarbenverband EuPIA unlängst in Brüssel. Für dieses Jahr erwartet der Interessenverband der Druckfarben-Industrie weitere Preissteigerungen in Höhe von bis zu 15 Prozent. Stark steigende Energie- und Logistikkosten tun das Übrige.

Marktbeobachter gehen davon aus, dass sich die Rohstoffmärkte auf ein neues Niveau und entsprechend hohe Erträge eingestellt haben. Dies erhöht auch den Preisdruck beim international agierenden Druckfarben-Hersteller Siegwerk. Konnten in der Vergangenheit die gestiegenen Kosten häufig durch mehr Effizienz in der Produktion ausgeglichen werden, ist dies 2011 für das Unternehmen mit Stammsitz in Siegburg nicht mehr möglich. Siegwerk wird als einer der weltweit führenden Hersteller hochwertiger Qualitätsfarben deshalb zeitlich befristet einen Teil der Kosten an seine Kunden weitergeben müssen, bis sich die Rohstoffmärkte wieder erholt haben.